HAUTTYP GUIDE: WIE ERKENNE ICH MEINEN HAUTTYP?

Jede Gesichtshaut ist einzigartig, dennoch lassen sich grundlegende Hauttypen unterscheiden. In unserem Guide klassifizieren wir die Haut in sechs verschiedene Typen: normale Haut, trockene Haut, fettige bzw. unreine Haut, empfindliche Haut, reife Haut und Mischhaut. Jeder Hauttyp weist charakteristische Merkmale auf und stellt individuelle Anforderungen an die Pflege. Mit dem richtigen Wissen lässt sich der eigene Hauttyp gut erkennen – und gezielt pflegen.

NORMALE HAUT

Ihre Haut ist unkompliziert und gut ausbalanciert.

Die Talgproduktion ist ausgeglichen und die Haut ist weder fettig noch trocken. Sie glänzt und spannt nicht, sondern fühlt sich gesund und geschmeidig an. Das Hautbild befindet sich im Gleichgewicht; Rötungen, Pickel und Mitesser treten kaum auf. Ein frischer, rosiger Teint unterstreicht das harmonische Gesamtbild.

Gesunde Haut

Pflege für normale Haut

Dieser Hauttyp ist genügsam und stellt kaum Ansprüche an die Pflege. Es reicht, morgens und abends einen sanften Gesichtsreiniger zu verwenden und danach eine Feuchtigkeitscreme oder ein Gesichtsöl auftragen. Mit zunehmendem Alter kann die Haut jedoch trockener werden und benötigt dann eine reichhaltigere Pflege, um ihre Geschmeidigkeit zu bewahren.

TROCKENE HAUT

Ihre Haut spannt, wirkt matt und neigt zu Trockenheitsgefühlen.

Trockener Haut fehlt es sowohl an Fett als auch an Feuchtigkeit. Sie ist meist dünn, feinporig und kann einen pergamentartigen Eindruck hinterlassen. Häufig fühlt sie sich rau an, neigt zu Rissen, Schuppung oder Juckreiz. Da die Talgproduktion vermindert ist, kann die Haut ihren natürlichen Schutzmantel nur unzureichend aufrechterhalten – dadurch reagiert sie empfindlicher auf Temperaturwechsel und äußere Einflüsse wie Wind oder trockene Heizungsluft.

Trockene Haut Close up

Pflege für trockene Haut

Trockene Haut braucht eine besonders sorgfältige Pflegeroutine. Für die Gesichtsreinigung eignen sich ausschließlich sehr milde Produkte, die die Haut nicht nur schonend reinigen, sondern gleichzeitig mit Feuchtigkeit und Lipiden versorgen, wie ein Reinigungsöl oder ein -Balsam. Auf sehr warmes oder heißes Wasser sollte verzichtet werden, da es den natürlichen Säureschutzmantel der Haut zusätzlich strapaziert. Nach der Gesichtsreinigung empfiehlt sich die Anwendung eines Serums, einer feuchtigkeitsspendenden Creme oder eines reichhaltigen Öls. Generell gilt: Pflegeprodukte für trockene Haut sollten möglichst wenige Inhaltsstoffe enthalten und frei von synthetischen Farb- und Duftstoffen sowie Alkohol sein. Trockene Haut kann auch ein Hinweis auf eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr oder einen Vitaminmangel sein. Viel trinken und eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung sind daher wichtige Begleiter einer guten Hautpflege. Übrigens: Schätzungen zufolge ließen sich etwa zwei Drittel aller Hauterkrankungen bei älteren Menschen durch konsequente Pflege vermeiden.

EMPFINDLICHE HAUT

Ihre Haut ist dünn, trocken und rissig.

Der Übergang von einer trockenen zu einer empfindlichen Haut ist oftmals fließend. Einer empfindlichen Haut fehlen häufig die natürlichen und schützenden Fette sowie Feuchtigkeit. Sie reagiert schnell auf Umwelteinflüsse und Temperaturveränderungen und neigt zu Irritationen, Entzündungen, Rötungen und Abschuppungen. Allergische Reaktionen sowie Rosacea beziehungsweise Gefäßerweiterungen sind keine Seltenheit. Häufige allergieauslösenden Substanzen sind Wasch- und Pflegeprodukte und Kosmetika. Je nach Ausprägung kann ein Besuch beim Dermatologen ratsam sein.

Pflege für empfindliche Haut

Sie müssen ein besonderes Augenmerk auf die Inhaltsstoffe von Reinigungs-, Pflegeprodukten und Kosmetika legen. Eine optimale Pflege berücksichtigt die Trockenheit und die Empfindsamkeit der Haut. Substanzen wie Alkohol oder Duftzusätze sollten vermieden werden. Ätherische Öle? Pflegeprodukte und Naturkosmetik mit beruhigenden Wirkstoffen, die die Hautschutzbarriere stärken, sollten die tägliche Beautyroutine bestimmen. Etliche pflanzlichen Wirkstoffe wirken beruhigend, zum Beispiel Ringelblume, Aloe Vera, Nachtkerzenöl oder Mandelöl.

MISCHHAUT

Mischhaut ist der häufigste Hauttyp.

Mischhaut ist eine Kombination aus den vorhergehenden Hauttypen. Feucht-fettige Hautstellen wechseln sich mit normalen und trockenen Bereichen ab. Meist ist vor allem die T-Zone, d.h. Stirn, Nase und Kinn fettig-glänzend. In diesen Bereichen zeigen sich die gleichen Symptome wie bei fettiger Haut. Hier treten vermehrt Unreinheiten auf. Die Haut auf den Wangen ist hingegen normal oder trocken und kann ein leichtes Spannungsgefühl aufweisen. Auf der Wangenpartie können kleine erweiterte Äderchen (Couperose) zu sehen sein. Mit steigendem Alter neigt Mischhaut dazu, eher trocken zu werden. Rosacea ist ebenfalls eine mögliche Begleiterscheinung von Mischhaut.

Bild für Mischhaut

Pflege für Mischhaut

Durch das gemischte Hautbild benötigt die Haut eine differenzierte Pflege. Trockene Stellen sollten mit Feuchtigkeit versorgt werden und ölige Bereiche müssen geklärt werden und brauchen eine gründliche Reinigung. Am besten mit einem sanften Reinigungsgel oder –Schaum und lauwarmem Wasser das Gesicht waschen. Anschließend die öligen Gesichtspartien mit einem klärenden Toner behandeln. Zusätzlich in regelmäßigen Abständen, ein- bis zweimal die Woche, ein Gesichtspeeling benutzen. Als geeignete Tagesbehandlung eine feuchtigkeitspendende Pflege verwenden, die nicht zu sehr rückfettend ist. Sind die Unterschiede bei Hautpartien ausgeprägt, kann auch zusätzlich eine reichhaltigere Pflege für die trockenen Partien angewendet werden.

FETTIGE / UNREINE HAUT

Ein glänzender Ölfilm überzieht das Gesicht.

Die Talgdrüsen laufen auf Hochtouren und die Überproduktion an Hautfett / Sebum verstopft die Poren. Fettige Haut ist ein idealer Nährboden für Bakterien, die Entzündungen an den Talgdrüsen auslösen können und dadurch Pickel und Mitessern, auch Komedonen genannt, verursachen. Ihre Haut zeigt nur wenig Linien und Fältchen. Die oberste Hautschicht ist oft schlecht durchblutet und kann daher fahl wirken und hat ein eher großporiges Erscheinungsbild. Ist sie darüber hinaus besonders feucht, haben Sie eine fett-feuchte Haut. Hiervon sind vor allem Jugendliche betroffen. Ist Ihre Haut dagegen eher trocken und weist sich leicht lösende Fettschuppen auf, handelt es sich um fett-trockene Haut. Sie ist etwas empfindlicher und neigt nach dem Waschen zu Spannungen.

Unreine und fettige Haut kann durch hormonelle Schwankungen, Stress oder auch minderwertige Kosmetik hervorgerufen werden. Häufig ist sie jedoch auch einfach genetisch bedingt. Fettige Haut hat auch positive Aspekte. Durch ihre schützende Fettschicht ist die Haut robust und widerstandsfähig gegen äußere Einflüsse. Im reiferen Alter kann sie sogar zu einem Pluspunkt werden. Sie altert nicht so schnell und deswegen entstehen Falten meist erst später. Vorteile hat man mit diesem Hautzustand auch im Winter. Da, wo trockene Heizungsluft anderen trockene und fleckige Haut beschert, kommen Menschen mit diesem Hauttyp mit ihrer Pflege weiterhin klar.

Pflege für fettige Haut

  • Um die Poren frei zu halten und die Vermehrung der Bakterien zu verhindern ist bei fettiger Haut eine gründliche Reinigung essentiell wichtig. Die Reinigung soll gründlich aber sanft sein. Aggressive Reiniger, zu häufiges Waschen oder starkes Rubbeln haben einen negativen Effekt und sollten vermieden werden.
  • Morgens und abends mit einem pH-neutralen Reiniger das Gesicht sanft waschen ist die Basis. Danach ein Toner mit leicht desinfizierenden Eigenschaften verwenden. Um abgestorbene Hautzellen zu entfernen, ein- bis zweimal in der Woche ein Peeling verwenden.
  • Auch das sogenannte Double Cleansing oder die doppelte Reinigung bietet sich bei fettigen Hauttypen an. Zunächst mit einem Reinigungsöl Make-up und Verunreinigungen entfernen und gleich anschließend mit einem Schaum oder einem Reinigungsgel die Haut porentief von Verschmutzungen befreien.
  • Danach freut sich die Haut auf ein wasserbasiertes Serum und leichte Feuchtigkeitscremes oder Gesichtsöle. Manche Produkte tragen explizit den Zusatz „nicht-komedogen“, was bedeutet, dass diese Produkte keine Substanzen enthalten, die die Poren verstopfen.
  • Make Up und viel Kosmetika sind sollten für fettige Haut eher sparsam eingesetzt werden. Die Poren können dadurch verstopfen und sich leichter entzünden. Empfehlenswert bei fettingen Hauttypen, können leicht getönte Tagescremes oder ölfreies Make Up sein.

REIFE HAUT

Die Fähigkeit zur Zellteilung und damit zur Zellerneuerung nimmt im Alter ab.

Wichtige Hautbestandteile in der Dermis wie Kollagenfasern und elastische Fasern werden im Alter schwächer und die Elastizität der Haut lässt nach. Ebenso nimmt das Unterhautfettgebe ab, was dazu führen kann, dass Äderchen sichtbarer werden. Mit zunehmendem Alter sinkt der Feuchtigkeitsgehalt der Haut. Die Talg- und Schweißdrüsenproduktion lässt nach und die Haut bindet weniger Feuchtigkeit. Das Ergebnis ist eine trockenere Haut mit zunehmender Faltenbildung. Juckende Hornschichteinrissen mit Rötungen und Schuppenbildung sind keine Seltenheit. Insgesamt wirkt die Haut matter, wird dünner und bildet Altersflecken (gutartige Pigmentansammlungen).

Reife Haut von älterer Frau

Pflege für reife Haut

Eine reife Haut ist meist auch eine trockene Haut. Milde und rückfettende Reiniger mit einem niedrigen pH-Wert sind eine gute Wahl. Vor allem Balsame und Reinigungscremes mit einem hohen Fettanteil sind zu empfehlen. Aufgabe der Pflege ist es, der trockenen Haut wieder Feuchtigkeit zuzuführen. Eine feuchtigkeitsspendene Tagescreme und eine reichhaltige Nachtcreme sind eine gute Kombination. Die Anzahl der Zellteilungen ist in der Nacht besonders hoch. Dadurch können Nähr- und Vitalstoffe die Regenerationsprozesse der Haut besonders wirksam unterstützen. Besonders die Haut um die Augen und die Halsvorderseite sind anfällig für Falten und benötigen deshalb eine besondere Zuwendung.

Generell ist die Lebensführung immens wichtig, um sich möglichst lange eine straffe und gesunde Haut zu bewahren. Reichlich Schlaf, viel Wasser trinken, schädliche UV-Strahlung vermeiden, sich ausgewogen ernähren, nicht rauchen und einen maßvollen Umgang mit Alkohol sind bedeutende Faktoren, um eine vorzeitige Hautalterung zu verhindern.